Nahrungsergänzungsmittel gibt es mittlerweile allerdings wie Sand am Meer. Nicht nur Apotheken, sondern auch Drogerien, Onlinehändler und sogar Discounter haben entsprechende Präparate im Angebot. Sind sie alle ihr Geld wert? Worauf sollte man beim Kauf achten? Muss es das hochpreisige Produkt sein oder sind günstige Alternativen genauso gut? Hier die wichtigsten Qualitätsmerkmale von Nahrungsergänzungsmitteln:
Herkunft
Vorweg kann gesagt werden, dass Nahrungsergänzungsmittel, die sich in Deutschland im Handel befinden, gewissen Vorschriften unterliegen. Die europäische Richtlinie 2002/46/EG, die Vorschriften der Nahrungsergänzungsmittelverordnung (NemV) und die existierenden Vorschriften für Lebensmittel legen Vorgaben für die Hersteller fest. Die Regelungen gewährleisten zwar keine hohe Qualität, aber zumindest Unbedenklichkeit im Hinblick auf Punkte wie den Schadstoffgehalt und die Reinheit. Wer Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland oder im benachbarten europäischen Ausland kauft, hat also zumindest diesbezüglich eine gewisse Sicherheit. Vorsicht geboten ist bei Käufen außerhalb von Europa. Hier sind die Regularien mitunter nicht so streng und aufgrund von Einfuhrvorgaben kann es sogar Ärger mit dem Zoll geben.
Anbieter
Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Nahrungsergänzungsmitteln in Apotheken, Drogerien oder Discountern besser ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Apotheken und Online-Apotheken haben in der Regel hauptsächlich namhafte, spezialisierte Hersteller im Sortiment. Sie können meist durchaus mit Qualität punkten und sind damit relativ sichere Anlaufstellen. Günstiger sind in der Regel Drogerien, Supermärkte und Discounter. Hier ist die Auswahl groß und es lohnt sich, genau hinzuschauen. Qualitätssiegel und Zertifizierungen können bei der Auswahl Hilfestellung bieten. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten, denn viele Hersteller nutzen scheinbar seriöse Siegel, die aber letztlich nur Werbezwecken dienen und eigentlich keine Aussagekraft besitzen. Tatsächlich aussagekräftig hingegen sind unter anderem eine Zertifizierung nach HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points), TÜV-Siegel, das BIO-Siegel und die DIN-Normen.
Inhaltsstoffe
Wie zuvor erwähnt, gelten in Deutschland für Nahrungsergänzungsmittel gewisse Vorschriften, die unter anderem strenge Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe beinhalten. Doch es gibt Zusatzstoffe, die zwar zugelassen, aber dennoch umstritten und zumindest unnötig sind. Dabei handelt es sich vorwiegend um Farbstoffe, Füllstoffe oder Trennmittel. Wer sie umgehen will, sollte einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen und dabei insbesondere auf die E-Nummern achten. Besonders häufig finden sich in Nahrungsergänzungsmitteln die Farbstoffe Titandioxid (E171) und Eisenoxid (E172), sowie das Trennmittel Magnesiumstearat (E470b). Und nicht nur bei den Zusatzstoffen sollte man genauer hinsehen. Auch Zusammenstellung und Dosierung der Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente selbst sind wichtig. Eine höhere Dosierung ist dabei nicht immer die bessere Wahl. Einige Stoffe können in Überdosierung sogar mehr schaden als nutzen. Ebenfalls wichtig sind sinnvolle Wirkstoffkombinationen, wenn es sich um Kombipräparate handelt. In manchen Fällen benötigt der Körper zusätzliche Stoffe, um den Hauptbestandteil eines Nahrungsergänzungsmittels überhaupt verwerten zu können. In anderen Fällen können sich Stoffe gegenseitig in der Aufnahme hemmen. Wer Nahrungsergänzungsmittel nutzen möchte, sollte sich also vorab bezüglich Dosierung und Besonderheiten schlaumachen.
