Paprika-Gewürzpulver besteht in der Regel aus der Hauptkomponente Paprika sowie weiteren Beigewürzen wie z.B. Pfeffer, Rosmarin oder Knoblauch. Insgesamt wird das Gewürz dabei in vier verschiedene Schärfegrade unterteilt: Delikatess-Paprika (mit sehr mildem Geschmack), edelsüß (mit mild-würzigem Geschmack), halbsüß (mit schärferem Geschmack) sowie rosenscharf (die schärfste Variante des Paprika-Gewürzes). Circa 500.000 Tonnen Paprika-Gewürzpulver werden in diesem Zusammenhang jedes Jahr produziert. Im Einzelhandel kann das Paprika-Gewürzpulver in der Regel in Portionsgrößen von 100 Gramm zu durchschnittlich 1 bis 2 Euro erworben werden und stellt damit ein verhältnismäßig günstiges Gewürz dar.
Pflanzensystematik der Gewürzpaprika
Die ungarische Paprika oder auch Spitzpaprika besitzt den lateinischen Namen „Capsicum annuum“. Sie stellt die weniger scharfe Variante der in Südamerika beheimateten Chili-Paprika dar und wird zu den Kerneudikotyledonen sowie zu den Asteriden und den Euasteriden I gezählt. Damit gehört die Gewürzpaprika zur Ordnung der nachtschattenartigen Pflanzen und damit schlussendlich auch zur Pflanzenfamilie der gleichnamigen Nachtschattengewächse. Gattungsspezifisch ist die Gewürzpaprika, wie sie für die Herstellung von Paprika-Gewürzpulver verwendet wird, unter der Bezeichnung Paprika bekannt.
Geschmackliche und gewürzsymptomatische Charakteristika des Paprika-Gewürzpulver
Geschmacklich lässt sich als Faustformel verwenden: je rötlicher die Farbe des Paprika-Gewürzpulvers, desto milder ist in der Regel sein Geschmack. Die orangefarbenen Gewürz-Pulver aus der Gemüse-Paprika sind dabei die schärfsten Sorten. Ganz allgemein weist das Paprika-Gewürzpulver einen recht würzigen sowie scharfen Geschmack auf, der je nach Sorte von einer leichten Süße sowie einem kräftigen Aroma durchsetzt ist. Es lässt sich daher gewürzsymptomatisch für vielerlei herzhafte Gerichte wie z.B. für Fleisch- und Fischgerichte sowie für Gemüse- und Käsegerichte einsetzen. Zwar ist das Paprika-Gewürzpulver eng mit dem Chili verwandt, jedoch stellt die kultivierte, europäische Paprika-Variante eine Paprika-Sorte mit herausgezüchtetem Capsaicin-Anteil dar und ist daher nicht ansatzweise so scharf, wie das Chili-Gewürzpulver.
Die Historie des Paprika-Gewürzpulver einmal kurz erklärt
Seinen Ursprung hat das Paprika-Gewürzpulver vor allem beim alten Steppenvolk der Ungarn, wo die Paprika seit jeher in natürlicher Form vorkommt. Die feurig-rote Gewürzpaprika sowie die dort heimische Gemüsepaprika wurden hier von Reitervölkern schon immer für die Zubereitung von würzigen Fleisch- und Schmorgerichten, die in einem Topf über dem offenen Feuer gegart wurden, eingesetzt. Aber auch die Spanier sowie die Osmanen nutzten die Gewürzpaprika seit dem 16. Jahrhundert zunächst als Zierpflanze und später auch zur Herstellung von aromatischem Gewürzmittel. Im mitteleuropäischen Raum setzte sich die Gewürzpaprika – und damit auch das Paprika-Gewürzpulver – erst im 18. Jahrhundert zunehmend als Pfefferersatz der ärmeren Schichten durch. Dieser Zeitpunkt stellte auch den Startpunkt für den massenhaften Anbau der Gewürzpaprika und dadurch auch der umfangreichen Produktion des Paprika-Gewürzpulver dar.
Originäre Herkunft der Gewürzpaprika und des Paprika-Gewürzpulver
Die Herkunft der Paprika lässt sich bis nach Mittel- bzw. Südamerika verfolgen. Hier kamen die Chili-Paprika und auch andere Paprika-Sorten zunächst in natürlicher und unveränderter Form vor. Erst die Erkundung der „Neuen Welt“ im 15. und 16. Jahrhundert brachte die Pflanze auch nach Europa und damit auch nach Süd- und Ostmitteleuropa. Hier wurde die Paprika dann zunächst domestiziert und die umfangreiche Schärfe in Form des in ihr enthaltenen Capsaicin-Gehalts wurde aus ihr herausgezüchtet. Prinzipiell bevorzugt die Paprika trockene, sandige Böden sowie ein mildes bis warmes Klima. Sie gedeiht aber auch hervorragend in mitteleuropäischen Breiten.
Alle wichtigen Inhaltsstoffe des Paprika-Gewürzpulver im Überblick
Gewürzpaprika enthalten geringe Mengen an Capsaicin, welcher für die feurige Schärfe der Paprika und damit schlussendlich auch des Paprika-Gewürzpulver verantwortlich ist. Darüber hinaus sind im Paprika-Gewürzpulver aber auch noch große Mengen an ätherischen Ölen enthalten sowie auch natürlich vorkommende Flavinoide, die Pflanzenfarbstoffe Carotinoide und auch diverse Ballaststoffe. Weiterhin im Paprika-Gewürzpulver enthalten: verschiedene Vitamine und Mineralstoffe, wie z.B. Vitamin C und E sowie Magnesium, Calcium und Kalium.
Saisonaler Anbau und Erntezeit von Gewürzpaprikas
Die ungarische Gewürzpaprika hat zwischen den Monaten Juli bis Oktober Saison, wobei die Haupterntezeit schwerpunktmäßig in den Sommermonaten August und September stattfindet. In den übrigen Monaten des Jahres ist die Gewürzpaprika – und damit auch das Paprika-Gewürzpulver – jedoch ganzjährig als Lagerware erhältlich. Im Einzelhandel kann fertiges Paprika-Gewürzpulver daher über das gesamte Jahr hinweg in kleinen Gewürztütchen und Gläsern gekauft werden.
Die fachgerechte Lagerung von Paprika-Gewürzpulver
Da sich das Aroma des Paprika-Gewürzpulver an der frischen Luft schnell verflüchtigt, sollte das Gewürzpulver entsprechend luft- und auch lichtgeschützt in kleinen Tütchen oder abgedunkelten Gläsern aufbewahrt werden. Außerdem empfiehlt sich ein kühler und trockener Aufbewahrungsort wie z.B. ein Kühlschrank oder eine Abstellkammer. So hält sich das Aroma des Paprika-Gewürzpulver auch noch nach mehreren Monaten und kann daher bedenkenlos auch noch nach längeren Zeiträumen konsumiert werden.
Die Verwendung des Paprika-Gewürzpulver in der Küche
Paprika-Gewürzpulver wird vorrangig zum Würzen von herzhaften Fleisch- sowie Fischgerichten wie z.B. ungarischem Gulasch eingesetzt. Darüber hinaus harmoniert das Paprika-Gewürzpulver aber auch hervorragend mit Gemüse und wird dementsprechend auch gern zum Würzen von Salaten eingesetzt. Mildwürziges Paprika-Gewürzpulver ist aber vor allem auch Bestandteil der mediterranen Küche.
Die heilende Wirkung von Paprika-Gewürzpulver
Paprika-Gewürzpulver kann als natürliches Hausmittel gegen Zahn- und Arthrose-Schmerzen eingesetzt werden. Weiterhin eignet sich das Gewürzpulver aufgrund seines hohen Vitamin-C- und Vitamin-E-Gehalts auch ideal als natürliches Mittel gegen virale Infekte, da es das Immunsystem unterstützt. Zu guter Letzt hilft das Paprika-Gewürzpulver aufgrund des in ihm enthaltenen Capsaicins aber auch gegen bakterielle Erkältungskrankheiten.