Schätzungsweise über 200.000 Tonnen Gewürznelken werden jährlich produziert. Hierzulande ist die Gewürznelke speziell als Weihnachtsgewürz bekannt und beliebt. Die Gewürznelke kann neben dem Würzen von Speisen aber auch noch für heilende Zwecke eingesetzt werden. Die von Hand gepflügten Blütenknospen werden nach der Ernte zunächst getrocknet, bis diese einen Großteil ihres Gewichts verloren haben. Qualitativ hochwertige Gewürznelken lassen sich daran erkennen, ob diese im Wasser zu Boden sinken. Im Einzelhandel lassen sich Gewürznelken bereits zu Preisen zwischen 3 und 15 Euro je 100 Gramm kaufen – Gewürznelken werden in der Regel als ganze Blütenknospen verkauft, jedoch gibt es Gewürznelken vereinzelt auch zu einem feinen Pulver gemahlen.
Die Pflanzensystematik der Gewürznelke kurz erklärt
Der Gewürznelkenbaum wird im Lateinisch „Syzygium aromaticum“ bezeichnet. Damit gehört dieser zum einen zu den Rosiden und zum anderen zu den Eurosiden. Ordnungstechnisch gehört die Gewürznelke daher zu den myrtenartigen Pflanzen und damit auch zur Pflanzenfamilie der Myrtengewächse. Gattungsspezifisch gehört der Gewürznelkenbaum außerdem zur Gattung Syzygium. Es handelt sich beim Gewürznelkenbaum zudem um einen immergrünen Baum.
Charakteristika der Gewürznelke
Die nur wenige Zentimeter langen Gewürzknospen der Gewürznelke besitzen einen aufrechten Stiel, an dessen oberen Ende ein kugelförmiges Gebilde sitzt. Je nach Trocknungsgrad ist die Gewürznelke entweder braun bis ockerfarben, bzw. bei getrockneten Exemplaren besitzt diese eher eine schwarze Farbe. Geschmackstechnisch weist die Gewürznelke ein leicht brennendes bis scharfes Aroma auf, welches gleichzeitig eine leicht süßlich bis fruchtige Note beinhaltet. Die Gewürznelke erinnert damit an eine Mischung aus Zimt und Ingwer und sollte aufgrund ihrer starken Gewürzsymptomatik nur sehr sparsam zum Würzen von Speisen eingesetzt werden.
Historie der Gewürznelke von deren Entdeckung bis heute
Die Geschichte der Gewürznelke reicht bis in die Zeit der Antike zurück. Hier wurde die Gewürznelke zwischen 200 vor und 200 nach Christus als heilendes Mittel gegen Zahnschmerzen und Mundgeruch eingesetzt. Im Mittelalter gelangte die Gewürznelke zunächst über die Portugiesen, dann auch über die Niederländer und Engländer als Handelsware auch nach Mitteleuropa, wo diese dann zunehmend auch als Gewürz eingesetzt wurde. Etwa um das Jahr 1500 haben dann der kultivierte Anbau des Gewürznelkenbaums und damit auch der weltweite Handel mit dem teuren und begehren Gewürz, begonnen.
Die originäre Herkunft der Gewürznelke
Der Gewürznelkenbaum bevorzugt ein feucht-heißes Regenklima und wächst bevorzugt in der Nähe von immergrünen Regenwäldern. Ursprünglich war der Gewürznelkenbaum daher im südostasiatischen Raum – also z.B. in den heutigen Ländern Indonesien und Malaysia – beheimatet. Große, natürliche Wuchsgebiete befanden sich jedoch zunächst speziell auf der Inselgruppe der Molukken, die sich westlich der Insel Papua-Neuguinea befindet. Mittlerweile hat sich der Anbau der Gewürznelken jedoch auf der ganzen Welt verstreut. Große Anbaugebiete gibt es demnach in Indien, Sri Lanka sowie in Brasilien und auf den Antillen.
Alle wichtigen Inhaltsstoffe der Gewürznelke auf einen Blick
Nelken enthalten zu bis zu 5 Prozent ätherische Öle, die für den charakteristischen Geschmack dieser verantwortlich sind. In ihnen enthalten sind z.B. Eugenol sowie ß-Caryophyllen und Oleanolsäure. Weiterhin enthalten Gewürznelken aber auch diverse Flavinoide und zu rund 10 Prozent Gerbstoffanteil. Von der Makronährstoffverteilung her enthalten Gewürznelken zudem Kohlenhydrate in Form von freier Glucose sowie auch geringe Mengen an pflanzlichem Protein.
Saison und Erntezeit der Gewürznelken
Die Gewürznelkenbäume beginnen in der Regel erst im sechsten Jahr an, Blütenknospen auszubilden. Entsprechend steigern sie ihre jährlichen Erträge bis zum 25. Lebensjahr. Aus circa 1.000 Kilogramm feuchten Gewürznelken werden im Prozess der Trocknung schlussendlich nur noch gut 250 Kilogramm Fertigprodukt. Die Ernte selbst kann dabei bis zu zwei Mal pro Jahr vorgenommen werden – Haupterntezeit für die Gewürznelke ist in den Monaten Oktober bis Dezember. Im Einzelhandel können getrocknete Gewürznelken jedoch das gesamte Jahr über gekauft werden.
Fachgerechte Lagerung der Gewürznelke
Da Gewürznelken ohnehin nur getrocknet verkauft werden, ist ihre Lagerung entsprechend unkomplizierter Natur. Einzig und allein sollte bei den Blütenknospen der Gewürznelke oder auch bei zu Pulver gemahlenen Gewürznelken darauf geachtet werden, dass diese luftdicht und lichtgeschützt – am besten in kleinen Gewürztütchen oder Gläschen – aufbewahrt werden. Durch diese Vorgehensweise wird vermieden, dass sich die ätherischen Öle, die in der Gewürznelke vorhanden sind, mit der Zeit verflüchtigen und dadurch das typische Aroma verfliegt.
Verwendung der Gewürznelke in der Küche und als Hausmittel
Gewürznelken werden besonders bei schwerverdaulichen Gerichten wie z.B. geschmorten Gerichten, Wildgerichten oder fettigen Fischgerichten gern als Gewürz erster Wahl eingesetzt. Hierbei werden die Blütenknospen jedoch lediglich mitgegart und nach dem Kochen wieder entfernt, das diese einen zu starken Eigengeschmack haben und beim Draufbeißen unangenehm intensiv schmecken können. Als Hausmittel kann Gewürznelke aber auch zur Zubereitung von Erkältungstees genutzt werden. Aufgrund des recht intensiven Dufts der Gewürznelke eignet sich diese auch hervorragend als natürlicher Lufterfrischer.
Die heilende Wirkung der Gewürznelke
Aufgrund der hohen Mengen an ätherischen Ölen, die in der Gewürznelke vorhanden sind, bekämpft diese nahezu perfekt alle Arten von Bakterien. Dementsprechend gut lässt sich die Nelke z.B. als Kaugummi-Ersatz und als natürliches Mittel gegen Zahnfleischerkrankungen nutzen. Darüber hinaus helfen Gewürznelken aber auch bei Verdauungsbeschwerden wie z.B. bei Blähungen.