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Dill
Dill

Dill

Dill (Anethum graveolens) wird landläufig auch Gurkenkraut genannt. Er gehört zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler (Apiaceae). Seine Ursprünge liegen in Vorderasien – jedoch gehört Dill heut zu den beliebtesten Gewürzpflanzen auch hierzulande.

 

Herkunft



Schon bei den Römern und Ägyptern oder im altertümlichen Griechenland war Dill ein oft kultiviertes Heil- und Küchenkraut. Auch in den Ländern Vorderasiens wie Algerien, Marokko, Tunesien aber auch Bulgarien oder Zypern war er ursprünglich beheimatet, bis ihn wandernde Mönche in der Zeit des frühen Mittelalters auch in Europa eingeführt hatten. Hier verbreitete er sich schnell.

Merkmale und Inhaltsstoffe


Ab und an wird Dill auch mit dem ähnlich aussehenden Fenchel verwechselt. Insgesamt können die krautigen Dillpflanzen zu Größen um einen Meter heranwachsen. Die Stängel sind hohl und tragen filigran gefiederte Blätter. Schon ab Ende Mai, aber meist während des Hochsommers, bilden sich viele kleine, gelbliche Blüten in recht großen, bis zu 50-strahlig Dolden. Daraus reifen, meist zwischen den Monaten Juli und August, die Dillsamen heran. Die zunächst runden Samen zerfallen bei Trocknung in zwei Teile. Sie können als sogenannte Flügelflieger über den Wind oder als Adhäsionshafter bei Nässe weiter verbreitet werden.
Beachtliche Anteile ätherischer Öle verleihen dem Kraut rundum einen unverwechselbaren, starken, aromatischen Duft.
Unterschieden werden drei Unterarten:

  • Gartendill (Anethum graveolens var. hortorum Alef.)
  • Indischer Dill (Anethum graveolens subsp. sowa), der dem Gartendill sehr ähnelt
  • Ackerdill (Anethum graveolens var. graveolens)


Dill enthält Mineralstoffe wie Natrium, Kalzium und Kaliun sowie Proteine und Kohlenhydrate. Ausschlaggebend sind seine ätherischen Öle, die zu zwei bis vier Prozent in den Blättern und bis zu acht Prozent in den Samen enthalten sind. Hauptanteile an den wirksamen ätherischen Ölen haben Carvon und Limonen, dazu kommen weitere, etwa 90 unterschiedliche Inhaltsstoffe.

Standort und Kultur


Dill wird mit den braun ausgereiften, getrockneten Samen vermehrt. Er kann auch im Gewächshaus kultiviert werden. Im Freien braucht er es warm und sonnig. Seiner besonders filigranen Erscheinung wegen sollte er außerdem einen windgeschützten Standort haben. Als Lichtkeimer wird das Saatgut nicht mit Erde bedeckt, außerdem gehört Dill zu den Kaltkeimern.
An den geschützten, hellen Plätzen entfaltet der Dill sein schönes, typisches Aroma am besten. Als Schwachzehrer begnügt er sich mit vergleichsweise nährstoffarmen Böden. Sie sollten gut gegossen werden, Staunässe bekommt ihm allerdings gar nicht.
Sortentipps:
Es gibt zahlreiche Dillsorten mit unterschiedlichen Merkmalen: So ist die Sorte „Fernleaf“ mit langen Erntezeiten sowie dekorativen, farnähnlichen Blättern empfehlenswert. Wer Dillspitzen großflächiger ernten will, kann auf die bewährten Sorten „Vierling“ oder „Sari“ zurückgreifen.


Ernte und Lagerung


Die Aussaat von Dill erfolgt im Frühjahr ins Freiland, am besten wird sie alle zwei bis drei Wochen wiederholt. Dann steht später immer wieder frisches Dillkraut zur Verfügung. Der Dill ist nämlich besonders aromatisch, wenn er in der Blüte steht.
Wer hauptsächlich das Kraut ernten will, sät ihn dicht in Reihen aus. Wenn die Samen ausreifen sollen, wird im Abstand von ungefähr 20 cm lediglich einmal ausgesät – verpflanzen lässt sich Dill wegen seiner sehr lang ausgeprägten Pfahlwurzeln nämlich nur schlecht.
Daneben lässt sich Dill gut unter Gemüse säen, mit Gurken oder Möhren klappt das ausgesprochen gut.
Geerntet wird Dill den ganzen Sommer über. Er wird frisch geschnitten und verwendet. Dabei hat er das meiste Aroma, wenn die Ernte an sonnigen Tagen erfolgt.
Frischer Dill kann über zwei bis drei Wochen aufbewahrt werden, wenn er in Folie eingepackt recht kalt im Kühlschrank lagert. Die Samenstände lassen sich gebündelt und kopfüber aufgehängt auch trocknen. Die getrockneten Dillsamen fallen dann auf ein darunter ausgebreitetes Tuch von selbst aus. Dill kann auch eingefroren werden, verliert dabei allerdings etwas an Würzkraft.

Dill Verwendung


In der Kräuterküche geben die frischen Dillblätter Fisch- und Gemüsegerichten sowie Salaten und Soßen guten Geschmack und Duft. Am besten verreibt man frisches Dillkraut direkt, bevor man es zugibt. Zum Einlegen von Gurken und zum Aromatisieren von Essig ist Dill besonders beliebt. Übrigens: Im Ziergarten wirkt Dill mit seinem schönen, zarten Laub und den lockeren, leuchtend gelben Blütendolden sehr dekorativ. Er passt besonders gut in Staudenbeete. Die filigranen Blütenstängel lassen sich hervorragend zu kreativ gestalteten Sträußen verarbeiten.

Heilwirkung von Dill


Ein Tee aus Dillsamen hilft bei Magenproblemen und allfälligen krampfartigen Verdauungsbeschwerden. Zudem wird ihm eine leicht beruhigende Wirkung nachgesagt: Ein Dillwein aus einem Ansatz getrockneter Dillsamen in Weißwein gilt als Einschlafhilfe. Die alten Griechen legten sich Dill einfach über die Augen, um gut einschlafen zu können.
Dill wirkt harntreibend und kann deshalb gut bei Nierensteinen eingesetzt werden. Bei Müttern in der Stillzeit fördert Dill die Milchsekretion.

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Bildlizenz: 419569936 / Fablok

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