Vom Ei zum Pulver
Getrocknetes Hühnervollei hingegen besteht aus sprühgetrocknetem Vollei, dass vorher homogenisiert (man schafft eine homogene Struktur, das so viel bedeutet wie eine gleichartige und gleichmäßige Struktur, bei der alle Komponenten gleichmäßig vermischt werden) und pasteurisiert (Bei einer Pasteurisierung erwärmt man den Stoff auf 60°C bis 90°C um Mikroorganismen abzutöten) wurde. Das Gemisch, das bei der Herstellung von getrocknetem Hühnervollei entsteht, entspricht dem natürlichen Gehalt von Eiweiß und Eigelb, wie es in Eiern vorkommt.
Dieses Produkt kann als Grundstoff von Back- und anderen Fertigmischungen verwendet werden, wie z.B. von Kuchen, Gebäck, Süßwaren, Desserts, Teigwaren, Mayonnaisen, Salatsaucen und Fleischwaren. Es besteht auch die Möglichkeit das getrocknete Vollei mit Hilfe von Wasser wieder in den flüssigen Zustand zu versetzen. Ob die Konsistenz des Ergebnisses mit dem übereinstimmt, was es einmal war, ist eher fragwürdig.
Im getrockneten Zustand besitzt das verklumpende Pulver eine hellgelbe Farbe und entspricht dem arttypischen Geschmack und Geruch des Ursprungsproduktes. Die Einnahme von getrocknetem Hühnervollei ist unbedenklich, solange man sich ausgewogen und gesund ernährt. Allerdings sollten sich Personen mit Stoffwechselkrankheiten vorher mit ihrem Arzt über die Einnahme von diesem Produkt unterhalten.
Eiproduktionsfabriken
Vollei wird in einer amtlich zugelassenen Eiprodutionsfabrik hergestellt und entspricht den EU-Hygieneverordnungen. Einer der überwiegenden Vorteile ist die lange Haltbarkeit. Bei der richtigen Lagerung kann das Produkt fünf bis zehn Jahre überdauern. Wichtig ist hier, dass es kühl und trocken gelagert, sowie von der Sonne ferngehalten werden sollte. Normalerweise kann man bei einer Menge von 100 g mit acht Eiern rechnen. Um das Pulver wieder in den flüssigen Zustand zu versetzten, benötigt man das Dreifache an Wasser und ist danach auch wieder fähig ein Omelette zu werden. Die erste Anleitung zur Herstellung von Pulverei stammt aus dem Jahre 1821 und genauso wie Dosenbrot wurde Pulverei im Ersten und Zweiten Weltkrieg den Soldaten als Nahrung mitgegeben. Da viele Nahrungsmittel schnell anfangen Schimmel zu bilden, war das Pulverei hier von großem Nutzen.
Technik der Haltbarmachung
Die langjährige Aufbewahrung von Eiern spielt schon immer eine wichtige Rolle. Auch der Transport über den Seeweg stellte für Eier ein großes Problem dar, denn hunderte Eier nehmen jede Menge Stauraum weg. Die einfachste Herstellung wurde auf dem Lande angewandt. Man breitete das Ei auf einem Teller aus, übergoss das Eiweiß mit dem Eigelb und stellte diesen Teller bei starker Hitze im Sommer nach draußen. Nach wenigen Stunden konnte man das getrocknete Ei vom Teller abkratzen und in luftdichtschließenden Behältern mehrere Jahre aufbewahren. Heute ist die Technik natürlich soweit voran geschritten, sodass die Eier mehr als nur zwei Jahre aufbewahrt werden können, sowie schon oben beschrieben wurde.