Herkunft
Indigokarmin ist ein Indigofarbstoff und wurde früher aus der Indischen Indigopflanze oder dem Deutschen Färberwaid gewonnen. Seit die Synthese des Indigotins gelang, wird der Farbstoff überwiegend in einem mehrstufigen chemischen Prozess aus Phenylglycin gewonnen. Das dem Indigokarmin zu Grunde liegende Indigotin ist das durch diesen Prozess gewonnene Natriumsalz. Da Indigo kaum wasserlöslich ist, wird es vor dem Färben durch Reduktion in das wasserlösliche Indigoweiß (Leuko-Indigo) umgewandelt. Nach dem Färbeprozess entsteht durch Oxidation wieder das typische Indigoblau. Indigokarmin kann bis 150 Grad erhitzt werden, ist jedoch säure- und lichtempfindlich. Für Grün-, Violett- und Brauntöne wird Indigotin in Mischungen mit anderen Farbstoffen eingesetzt.
Verwendung
Indigokarmin darf nur für bestimmte Lebensmittel eingesetzt werden und findet sich in Kunstspeiseeis, Likör, alkoholfreien Getränken und Süßwaren. Weitere Verwendung für Indigokarmin gibt es in der Medizin, zum Beispiel als pH Indikator (gelb bei einem Wert über 13; blau bei einem Wert unter 11,4) und in der Textilindustrie zum Färben von Kleidung.
Risiken
Indigotin gilt als unbedenklich. Die empfohlene Verzehrmenge pro Tag ist mit einem ADI Wert von 5 mg/kg Körpergewicht festgelegt. Es kann jedoch die Wirksamkeit von Verdauungsenzymen beeinträchtigen. Gelegentlich wurde es als Auslöser von Allergien benannt. In längeren Fütterungsstudien an Tieren wurde in Verbindung mit Nitrit das krebserregende Nitrosamin festgestellt. Vergleichbare Studien am Menschen sind nicht bekannt.