Eigenschaften: Weihnachtsstollen
Weihnachtsstollen wird traditionell aus Hefeteig mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Fett und Zucker hergestellt. Auf 100g Lebensmittel sind 30 g Fett (Butter oder Margarine) enthalten. Bezogen auf den Mehlanteil sind mit 60 % relativ viele Trockenfrüchte enthalten. Nach dem Backen wird der Stollen mit Fett bestrichen und mit Puderzucker umhüllt.
Herkunft: Weihnachtsstollen
Die traditionelle äußere Form des Adventsgebäcks hat sich in fast 700 Jahren nicht verändert. Bereits 1329 wurde der Weihnachtsstollen als Adventsgabe an den Bischof Heinrich I. von Grünberg in Naumburg (Saale) erstmals urkundlich erwähnt. Zur damaligen Zeit waren die Stollen noch äußerst magere Gebäcke, bestimmt für das Fasten in der Adventszeit. Heute übliche Zutaten wie Butter und Milch kamen erst im 15. Jahrhundert durch ein Erlass ("Butterbrief") von Papst Innozenz VIII (1491) auf, der es erlaubte, anstatt Wasser und Öl nun Milch und Butter zu verwenden.
Erst durch den Hofbäcker Heinrich Drasdo aus Torgau (Sachsen) wurden schließlich weitere der heute üblichen Zutaten (Früchte/Trockenfrüchte) dem Rezept beigefügt, was aus dem mageren Adventsgebäck schließlich die heute bekannte Form machte.
Verwendung: Weihnachtsstollen
Weihnachtsstollen ist sehr gehaltvoll und kann sofort verzehrt werden.
Lagerung: Weihnachtsstollen
Stollen ist ein sehr haltbares Produkt, dass lediglich kühl und trocken gelagert werden sollte. Weihnachtsstollen sind über einige Wochen haltbar.
Gesundheit Weihnachtsstollen
Ein guter Weihnachtsstollen enthält Butter und viele Trockenfrüchte. Die Nährwertangaben für 1 Scheibe Weihnachtsstollen sind folgende: 4 g Eiweiß, 10 g Fett 30 g Kohlenhydrate und 242 kcal.
Saison der Weihnachtsstollen: Weihnachtsstollen ist ein weihnachtliches Saisongebäck. Meist ist es bereits ab Oktober im Handel zu finden. Dresdner Stollen, Christstollen und Weihnachtsstollen sind geschützte Begriffe.
Weihnachtsstollen Geschmack: fruchtig, aromatisch, süß
Besonderheit: Dresdner Stollen
Eine Sonderstellung in der Entwicklungsgeschichte des Weihnachtsstollens nimmt der Dresdner Weihnachtsstollen ein. Im 15. Jahrhundert wurde im Raum um Dresden der Stollen ursprünglich "Striezel" genannt, was auf den ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands, den Dresdner Striezelmarkt, zurückgeht. Seit der Jahrhundertwende (15. / 16. Jahrhundert) wird auf diesem Markt jedes Jahr das traditionsreiche Gebäck zur Adventszeit angeboten und verkauft. Mit der Zeit wurde es auch üblich, den Landesherren Riesenstollen zu backen, die oft eine Länge von 1 m und ein Gewicht von mehreren Kilogramm erreichten. August der Starke von Sachsen ließ 1730 einen gewaltigen Riesenstollen von 1,8 t Gewicht backen und in über 20.000 Portionen aufteilen. Seitdem wird auf dem Striezelmarkt zum 2. Advent das Stollenfest gefeiert.
Ein geschütztes Markenzeichen
In der Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert wurde der Dresdner Stollen international bekannt und im Zuge der Wiedervereinigung 1990 und einem Erlass des Kammergerichts Berlin und des "Schutzverbandes Dresdner Stollen" zu einem geschützten Markenzeichen erklärt. Aber auch in Regionen wie Erzgebirge, Harz und Meißen und in und um Erfurt war der Stollen schon lange bekannt und kennt eigene Traditionsrezepte und Vertriebe.
Sorten von Weihnachtsstollen
Es gibt neben dem Grundrezept aus Hefeteig und Trockenfrüchten auch noch abweichende Formen, die andere Füllungen oder strenge Zutatenangaben (Dresdner Stollen) aufweisen.
Die Zutaten des Dresdner Stollens
Die bekannteste Form sind die Dresdner Stollen und als solche auch als Markenzeichen vom "Schutzverbandes Dresdner Stollen" und einem Urteils des Kammergerichts Berlin nach (1996) geschützt. Sie darf nur von Produkten getragen werden, die innerhalb der vorgebenen Zutatenangaben hergestellt wurden. In einem Dresdner Stollen sind unter anderem folgende Zutaten vorzufinden: Zucker, Butter, Rosinen (eingeweicht in Rum), Rindertalg oder Schmalz, Säuerungsmittel (Zitronat), Mandeln, Hefe, geriebene Zitronenschalen und geringe Mengen Salz.
Leckerer Butter- und Mandelstollen
Abweichende Arten des Grundrezepts sind unter anderem Butter- und Mandelstollen (hoher Creme-Butter-Anteil Trockenfrüchte nicht zwingend notwendig und ersetzbar durch Mandeln / Anteil an Mandeln größer als die der Trockenfrüchte), die Marzipan/Persipan-Stollen (Stollen mit einer Füllung aus Marzipan und Persipan), Nuss-Stollen (als Füllung kommt eine Nuss-Creme zum Einsatz, mitunter auch Nussstücken anstatt Mandeln), Mohnstollen (Füllung aus Mohn-Creme, selten Trockenfrüchte) aber auch Stollen mit abweichenden Alkoholika (Wein- und Champagenerstollen, anstatt in Rum werden die Trockenfrüchte in Wein oder Champagner eingelegt).