Eigenschaften: Laugenbrötchen
Laugengebäck zählt zum Kleingebäck. Die Teiglinge werden aus Weizenbrot-Hefeteig hergestellt. Sie werden vor dem Backen in Natronlauge getaucht. Es handelt sich hierbei um eine 4%ige Laugenkonzentration. Das typische Aussehen und der Geschmack der Backwaren entstehen durch eine Reaktion des Glutens mit dem Teig, bei dem Aminosäuren freigesetzt werden.
Herkunft: Laugenbrötchen
Es gibt viele Geschichten über die Herkunft von Laugenbrötchen. Alle diese Geschichten haben eines gemeinsam: Angeblich ist die Herstellung der ersten Laugenbrötchen reiner Zufall gewesen. In München soll 1839 ein Bäcker seine Brezeln statt mit Zuckerwasser versehentlich mit Natronlauge bestrichen haben. Lauge wurde damals zum Reinigen von Backblechen oder Backöfen benutzt. Ob diese Geschichte tatsächlich stimmt, ist bis heute nicht geklärt, aber eines ist sicher: Laugengebäck, insbesondere Laugenbrötchen sind heute nicht mehr vom Frühstückstisch wegzudenken und haben besonders im süddeutschen Raum (Bayern und Baden-Württemberg) eine lange Tradition. Mittlerweile ist das Laugenbrötchen jedoch überall in Deutschland und auch in Europa unter verschiedenen Namen zu finden. Sei es als Laugenweckle im Schwabenland, als Silserbrot in der Schweiz oder als Laugenweckerl in Österreich.
Verwendung: Laugenbrötchen
Backwaren wie Laugenbrötchen sind ein Grundnahrungsmittel, das mit herzhaftem Käse, Schmalz oder anderem Belag kombiniert werden kann.
Lagerung: Laugenbrötchen
Trocken im Brotkorb sind sie wenige Tage haltbar. Ein zeitnaher Verbrauch ist zu empfehlen. Wenn das nicht möglich ist, können Laugenbrötchen eingefroren werden.
Gesundheit Laugenbrötchen
Laugenbrötchen sind mit oder ohne Belag ein appetitlicher Snack und eine einfache und sattmachende Mahlzeit. Sie sind relativ fettarm, haben nur wenige Kilokalorien und wenig Eiweiß. Daher sind Laugenprodukte eine gute Alternative zu fettigen Chips oder anderen Knabberartikeln. Allerdings sollten Laugenbrötchen wegen des hohen Salzanteils nicht in großen Mengen verzehrt werden. Kleine Kinder sollten lieber Brötchen, die mit Sesam anstatt mit Salz bestreut wurden, zu sich nehmen. Bei Erwachsenen ist ein normaler Konsum von Laugenbrötchen auf keinen Fall gesundheitsschädlich für den Körper. Es gibt also keinen Grund, auf dieses leckere Gebäck beim Frühstück zu verzichten.
Saison der Laugenbrötchen: Laugenbrötchen ist ein ganzjährig verfügbarer Frischartikel.
Laugenbrötchen Geschmack: kräftig aromatisch
Herstellung von Laugenbrötchen
Die Teigrohlinge werden in einer Backstube mit einer höchstens 4%igen Natronlauge bestrichen und anschließend gebacken. Dadurch entsteht die charakteristische schöne Kruste. Solch eine Prozedur ist für Zuhause nicht empfehlenswert, denn immerhin ist Natronlauge (Natriumhydroxid) eine sehr ätzende Substanz und damit sehr gefährlich. Deshalb wird sie auch kaum bis gar nicht für den Hausgebrauch angeboten. Hingegen ungefährlich ist einfaches Natron (Natriumhydrogencarbonat). Ein altes und bewährtes Backtriebmittel ist z.B. Kaisernatron. In der Regel lässt es sich in Drogerien oder Supermärkten bekommen. In Backstuben wird die Natronlauge bei normaler Zimmertemperatur verarbeitet. Das Natronpulver muss dagegen erst zu einer Lauge gekocht werden, in welche dann für eine Minute die Laugenbrötchen gegeben werden. Die Teiglinge werden dann, je nach Wunsch, im noch nassen Zustand mit grobem Salz, Kümmel oder Sesamsaat bestreut. Die Laugenbrötchen werden dann im Ofen gebacken und erhalten so ihr typisches Aroma.
Für die schöne Bräunung und ein gut riechendes Aroma ist die so genannte Maillard-Reaktion verantwortlich. Diese Reaktion tritt bei allen Backprozessen auf und wird durch die Lauge bei einem Laugenbrötchen zusätzlich verstärkt. Bei diesem Prozess werden Eiweiß und Stärke in ihre Bausteine geteilt und reagieren miteinander. Dadurch entstehen neue Verbindungen, was dem Laugenbrötchen den bekannten Geschmack und das schöne Äußere verleiht.