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Schleie
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Schleie

Lebensraum und Lebensweise: Die Schleie, auch Schlei oder Schuster genannt, ist ein Speisefisch, der flächendeckend in Europa sowie in gemäßigten Gebieten Asiens natürliche Verbreitung findet. Auch in anderen Teilen der Welt, wie zum Beispiel in Nord- und Südafrika, sowie in Neuseeland, Tasmanien, Chile und Teilen Indiens und Nordamerikas wurde die Schleie eingeführt.

 

Schleie und ihre Verbreitung

Da sie schwach salziges Wasser verträgt, ist sie zudem in der östlichen Ostsee anzutreffen. Ihre weite Verbreitung begründet sich in ihrer Anpassungsfähigkeit an kurzzeitig widrige Bedingungen. Bei einer Wassertemperatur über 28 Grad Celsius stellt die Schleie die Nahrungsaufnahme ein und fährt Stoffwechsel und Sauerstoffverbrauch auf ein Minimum zurück. In Extremsituationen vergräbt sie sich im Schlamm und fällt in eine Art Hitzekoma, so dass sie kurzzeitig auch ein Austrocknen des Gewässers überleben kann. Im Winter reagiert sie ähnlich mit einer Kältestarre auf zu niedrige Temperaturen. Auch Sauerstoffmangel und saures Wasser stellen für die Schleie kein Problem dar.

Der Schlei als Fisch des Jahres 2007

Sie gehört demnach nicht zu den gefährdeten Tierarten. Dennoch steht ihr Lebensraum zunehmend in Konkurrenz zu den technischen Anforderungen an die Schifffahrtswege. Begradigte Flussläufe und damit einhergehend schwindende Ufer- und Grundvegetation sowie erhöhte Fließgeschwindigkeiten führen dazu, dass die Schleie, die als Lebensraum stehende oder langsam fließende Gewässer mit dichtem Pflanzenbewuchs und Schlammgrund bevorzugt, regional bereits zu den gefährdeten Arten gezählt werden muss. Um der Öffentlichkeit diese Tatsache in Erinnerung zu rufen und gleichzeitig einen „wichtigen und schönen Fisch" vorzustellen, wählte das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) und der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) die Schleie zum Fisch des Jahres 2007.

Erkennungsmerkmale der Schleie

Als zoologisch nahe Verwandte des Karpfens erkennt man die Schleie an ihrem gedrungenen, karpfenähnlichen Aussehen. Sie hat eine olivgrüne Grundfarbe, die allerdings je nach Wohngewässer variiert. Grundsätzlich kann sie jedoch an ihrem dunklen Rücken, den golden schimmernden Seiten und dem weißgrünlichen Bauch erkannt werden. Die Schleie besitzt ein rüsselartig vorstülpbares Maul, in dessen Winkeln links und rechts sich je eine kurze Bartel befindet.

Ihre Körperoberfläche besteht aus kleinen, festsitzenden Schuppen und einer dicken, schleimigen Haut, der sie auch ihren Ruf verdankt, magische Kräfte zu besitzen. Ein alter Volksaberglaube besagt, sie könne Wunden mit ihrem Schleim heilen. Die Schleie hat eine mittlere Länge von 20 bis 50 Zentimetern, kann aber auch Maximallängen von circa 70 Zentimetern erreichen. In fanggeeignetem Alter erreicht die Schleie ein Gewicht von etwa 3 Kilogramm und ist damit etwas kleiner als der Karpfen.

Wirtschaftliche und kulinarische Bedeutung der Schleie

Die etwas größeren und schneller wachsenden Karpfen haben die Schleie wirtschaftlich gesehen in großem Maße vom Markt verdrängt. So findet man diese nur noch selten in Fischtheken und auf Fischmärkten. Trotz allem schätzt man die Schleie als Nutzfisch noch immer sehr. Hauptsächlich wird sie als Nebenfisch in Karpfenteichen und Stauseen in weiten Teilen Europas gehalten. Goldfarbene Schleien, auch als Goldschleien bezeichnet, werden in Park- und Gartenteichen eingesetzt. In Europa heben sich bei der Schleienproduktion besonders Tschechien und andere osteuropäische Länder heraus. China intensiviert seit Beginn des 21. Jahrhunderts die Schleienerzeugung in Aquakultur.

In der geschmacklichen Qualität liegt die Schleie deutlich vor dem Karpfen. Ihr weißes, festes und grätenarmes Fleisch wird als nussig schmeckend und delikat beschrieben. Die Schleie ist sehr fettarm und wird als frischer wie auch als gefrorener Speisefisch genutzt. In den meisten Fällen wird die Schleie in der Pfanne gebraten, gegrillt oder gebacken zubereitet.

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