Wählen Sie hier ein Produkt aus
Menü
Warum gibt es in deutschen Online Spielhallen keine klassischen Casinospiele?
Warum gibt es in deutschen Online Spielhallen keine klassischen Casinospiele?

Warum gibt es in deutschen Online Spielhallen keine klassischen Casinospiele?

Dieser Beitrag stammt von unserem Gastautoren Alex Tuvenik. Er ist Betreiber des Portals Gamble Wamble, das sich als Informationsquelle für alle Belange des legalen Online Glücksspiels versteht. Alex gilt als Experte für die Casinobranche und gibt sein Fachwissen mit großer Leidenschaft an seine Leser weiter.

 

Welche Spiele sind in lizenzierten Online Casinos verfügbar und warum gibt es Einschränkungen?

Dieser Beitrag stammt von unserem Gastautoren Alex Tuvenik. Er ist Betreiber des Portals Gamble Wamble, das sich als Informationsquelle für alle Belange des legalen Online Glücksspiels versteht. Alex gilt als Experte für die Casinobranche und gibt sein Fachwissen mit großer Leidenschaft an seine Leser weiter.

Das Glücksspiel blickt auf eine lange Geschichte zurück, die sogar bis ins Jahr 3000 v. Chr. reicht. Dabei hatte es schon immer mit einem zweifelhaften Image zu kämpfen und ist aus nachvollziehbaren Gründen bis heute in einigen Teilen der Welt verboten. Nichtsdestotrotz lieben die Menschen das Spiel um Geld und suchen daher immer wieder Casinos auf, um Fortuna herauszufordern. Inzwischen muss man dafür nicht einmal mehr vor die Tür gehen, denn auf zahllosen Internet-Plattformen lässt sich viel bequemer und günstiger um Gewinne spielen.

Hierzulande gab es jedoch über lange Zeit keine klare Regelung, was das Glücksspiel im Netz betrifft, so dass niemand genau sagen konnte, ob man überhaupt in einem Online Casino Deutschland legal spielen darf. Dies hat sich nun geändert, denn mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags im Juli 2021 wurden endlich bundesweit einheitliche Vorschriften gültig, mit denen die Verunsicherung der Spieler und der Plattformbetreiber ein Ende gefunden hat.

Das neue Gesetz bringt natürlich zahlreiche Änderungen mit sich, auf die sich sowohl Nutzer als auch Anbieter einstellen müssen. Alles, was man dazu wissen muss, erfahren Sie in diesem Artikel, der Fokus soll allerdings auf den Spielen liegen, denn sie sind schließlich der Grund für jeden Casinobesuch.

Die bekanntesten Glücksspiellizenzen in Europa

Schaut man sich auf dem Online Glücksspielmarkt um, fällt schnell auf, dass das Internet voller Casinoanbieter ist, die um die Gunst der Spieler werben. Doch nicht alle Plattformen arbeiten seriös und bieten ausreichende Sicherheit. Daher ist vor einer Registrierung unbedingt darauf zu achten, dass das gewählte Portal über eine gültige Lizenz verfügt. Sie verpflichtet den Betreiber zur Einhaltung vielfältiger Vorschriften, die dem Schutz der Kunden und ihrer Einlagen dienen. In nicht lizenzierten Online Casinos zu spielen, birgt ein großes Risiko, dass die angebotenen Spiele manipuliert sind und Gewinne nicht verzögerungsfrei ausgezahlt werden.

In Europa gibt es mehrere Behörden, die entsprechende Konzessionen erteilen. Einige dieser Lizenzen sind nur landesweit gültig, etwa die der UK Gambling Commission oder der Spelinspektionen aus Schweden. Andere hingegen haben in ganz Europa Gültigkeit, weshalb sie auch von der Mehrheit der Casinoanbieter bevorzugt genutzt werden. Am häufigsten trifft man daher auf Lizenzen der Malta Gaming Authority und der Egaming Curaçao. Diese genießen unter Spielern überwiegend einen sehr guten Ruf und können als Garant für eine vertrauenswürdige Glücksspielplattform angesehen werden.

Diese Casinospiele werden international angeboten

In den meisten weltweit aktiven Online Casinos gibt es hinsichtlich des Spieleangebots keinerlei Einschränkungen. Alles, was man als Besucher einer traditionellen Spielbank erwartet, ist auch dort in virtueller Form zu finden. Den mit Abstand größten Teil des Portfolios machen dabei in praktisch jedem digitalen Casino die Spielautomaten aus. Die Nachfahren der berüchtigten Einarmigen Banditen werden auch Slots genannt, sie kommen in zahllosen Variationen und mit unterschiedlichsten Themen daher. Manche davon wurden im Laufe der Jahre zu echten Kassenschlagern und haben tatsächlich so etwas wie Kultstatus erreicht.

Zu einem vollständigen Sortiment gehören neben Slots aber auch Tischspiele wie Roulette, Blackjack, Poker und Baccarat. Sie werden überwiegend in Automatenform gegen den Computer gespielt. Auch hier finden sich mehrere Varianten, so dass für jeden Geschmack ein passender Tisch bereitsteht. Komplettiert wird das Angebot häufig durch zusätzliche Casinospiele wie Craps, Keno und Arcade Games sowie durch Rubbellose, die für kurzweiligen Spaß zwischendurch sorgen.

Eine Besonderheit stellen die Spiele im sogenannten Live Casino dar. Mit ihnen soll die einzigartige Atmosphäre realer Spielhallen möglichst originalgetreu auf die Bildschirme der Kunden gezaubert werden. Erreicht wird dies, indem die Partien an echten Tischen mit ausgebildeten Croupiers stattfinden und das Geschehen per Livestream in Echtzeit an die Teilnehmer übertragen wird. Live Games haben in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen und sind aus guten Online Casinos nicht mehr wegzudenken.

Die Lizenz aus Deutschland

Glücksspielbetreiber, die hierzulande aktiv werden wollen, benötigen eine Zulassung aus Deutschland. Gemeint ist damit jedoch nicht etwa die Lizenz des Bundeslandes Schleswig-Holstein, denn diese wird schon seit einigen Jahren nicht mehr ausgestellt. Die Rede ist von der bundesweit gültigen deutschen Lizenz, einer Errungenschaft des neuen Glücksspielstaatsvertrages, auf den sich die Bundesländer nach einigem Hin und Her einigen konnten. Für die Erteilung der Zulassung ist die neu geschaffene Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder zuständig, die entsprechende Anträge sorgfältig prüft und die Einhaltung der Vorschriften, die mit der Lizenzvergabe einhergehen, fortwährend überwacht.

Obwohl Plattformen mit Lizenzen aus Malta oder Curaçao ihre Dienste theoretisch in ganz Europa anbieten dürfen, ist es Kunden aus Deutschland nicht gestattet, dort zu spielen. Die GGL geht inzwischen verstärkt gegen solche Angebote vor, stellt deutschen Spielern auf ihrer Webseite aber eine Whitelist mit zugelassenen Portalen zur Verfügung.

So sieht das Spieleangebot in Deutschland aus

Online Casinos, wie man sie bisher kannte, erhalten in Deutschland keine Lizenz. Grundsätzlich dürfen zwar fast alle Glücksspiele in digitaler Form angeboten werden, jedoch nicht auf einer gemeinsamen Plattform. Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen virtuellen Automatenspielen, Online-Poker, Online-Casinospielen und Sportwetten, für die jeweils separate Lizenzen erworben werden müssen. Während spezielle Poker- und Wettportale auch vor dem Inkrafttreten der neuen Glücksspielregelungen keine Seltenheit waren, stehen klassische Online Spielhallen nun vor dem Problem, ausschließlich Slots anbieten zu dürfen. Dabei gilt zusätzlich, dass Jackpot-Automaten in Spielotheken mit deutscher Lizenz verboten sind.

Sämtliche Tischspiele sind in deutschen Online Spielhallen tabu. Für sie sind eigene Plattformen einzurichten, allerdings ist bislang noch kein einziger Anbieter in der Whitelist der GGL verzeichnet.

Gründe für das eingeschränkte Angebot

Eines der wichtigsten Ziele, die mit der Umsetzung des Staatsvertrages verfolgt werden, ist die Verhinderung des Entstehens einer Glücksspielsucht. Im Vordergrund steht dabei der Spielerschutz, der aus guten Gründen vorangetrieben wird. Durch das begrenzte Angebot soll der natürliche Spielbetrieb, der ohnehin nicht zu unterbinden ist, in geordnete Bahnen gelenkt werden. Ob die Trennung der verschiedenen Glücksspielangebote zum Erfolg führen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Zweifellos wirksam sind dagegen die weiteren Maßnahmen, die von den Spielhallenbetreibern umzusetzen sind.

Weitere Vorschriften im Zusammenhang mit der deutschen Lizenz

Neben der Beschränkung auf Online Slots müssen sich Spieler hierzulande auf zahlreiche weitere Einschnitte einstellen. So ist es in Spielotheken, die durch die GGL zugelassen sind, beispielsweise nicht möglich, an mehreren Automaten gleichzeitig zu spielen. Auch das Einloggen auf verschiedenen Plattformen zur selben Zeit wird unterbunden. Möglich wird dies durch ein Spieleraufsichtssystem namens LUGAS, an das alle deutschen Online Spielhallen angeschlossen sein müssen. Es beinhaltet eine Aktivitätsdatei, mit der paralleles Spielen verhindert wird, und eine Limitdatei, durch die eine weitere Vorgabe des Staatsvertrags überwacht wird: die Einzahlungsgrenze.

Spieler dürfen plattformübergreifend nämlich nicht mehr als 1.000 Euro pro Monat in Glücksspiele investieren. Zudem gilt ein Einsatzlimit von 1 Euro pro Spielrunde, was jedoch nicht durch LUGAS, sondern über die Funktionalität der Slots durchgesetzt wird. Damit die Nutzer ihre Einsätze bewusster vornehmen, ist außerdem vorgeschrieben, dass eine Runde mindestens 5 Sekunden dauern muss. In diesem Zusammenhang wurde auch die Autoplay-Funktion verboten. Und schließlich erfolgt nach einer Stunde ununterbrochenen Spielens eine fünfminütige Zwangspause, in der man seine Ausgaben reflektieren soll.

Die Portalbetreiber haben zusätzlich dafür zu sorgen, dass ihre Kunden persönliche Limits für Einzahlungen, Verluste und Spielzeiten festlegen können. Auch Selbstsperren müssen aktiviert werden können. Diese Funktionen sind zwar auch in Online Casinos mit europäischen Lizenzen immer öfter zu finden, allerdings sind sie dort nicht vorgeschrieben. Zu guter Letzt muss jederzeit ein gut sichtbarer Panik-Button eingeblendet sein, den die Kunden nutzen können, um sich selbst für 24 Stunden vom Glücksspiel auszuschließen, falls sie problematisches Spielverhalten bei sich feststellen.

Spielersperren werden übrigens auch zentral überwacht, und zwar durch OASIS (Online-Abfrage Spielerstatus), mit dessen System ebenfalls alle Plattformen in Deutschland verbunden sein müssen. Liegt für einen Spieler eine Sperre vor, ist bundesweit kein Login bei einem Glücksspielanbieter möglich.

Interessant

Bildlizenz: /

© Lebensmittel-Warenkunde.de - Wir lieben gesunde Ernährung